8366 Unterschriften für ein fahrradfreundliches Rostock!

Am Mittwochnachmittag direkt vor der entscheidenden Bürgerschaftssitzung am 06. November war es so weit: Wir enthüllten, wie viele Rostockerinnen und Rostocker die Forderung nach einer fahrradfreundlichen Stadt unterstützen. 8366 Bürger*innen haben für das Bürgerbegehren unterschrieben. Von April bis Oktober informierten wir bei diversen Festen, Veranstaltungen und Demos über den Radentscheid und sammelten Unterschriften. Zudem gab es überall in der Stadt Sammelstellen, an denen Interessierte ihre Unterschrift abgeben konnten. So bekam wir Unterstützung vom lokalen Einzelhandel, von Unternehmen, Schulen, Kindertagesstätten, Vereinen, Umweltverbänden, Cafés, Restaurants, Banken, Arztpraxen und engagierten Privatpersonen.

Diese enorme Zustimmung zeigt: Die Menschen sehnen sich nach sicheren Radwegen. Wir freuen uns, dass die Bürgerschaft dem Wunsch der vielen tausend Rostockerinnen und Rostockern nachkommt und unsere Ziele übernimmt. Wenn sich die Bedingungen für Radfahrende nun deutlich verbessern, ist ein Bürgerentscheid damit nicht mehr nötig. So kann die Stadt schneller mit der Umsetzung unserer Ziele beginnen und schon im nächsten Jahr damit anfangen, dringend benötigte Radinfrastruktur zu bauen.

Die Bürgerschaft beauftragt den Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen damit, die zehn Ziele des Radentscheid Rostock möglichst weitgehend umzusetzen. Der Oberbürgermeister hatte die Förderung des Radverkehrs bereits kurz nach der Wahl zur Priorität seiner Amtszeit erklärt.

Vielen Dank an alle Unterstützer*innen, Sammler*innen, und jede*n Einzelne*n, die oder der für den Radentscheid unterschrieben hat.

06.11. Verkündung der Unterschriftenzahl vor Bürgerschaftssitzung

Am 06.11. ist es soweit:
In der Bürgerschaft wird der Antrag behandelt, bei dem der Oberbürgermeister beauftragt werden soll, einen Maßnahmenkatalog zur Förderung des Radverkehrs zu erstellen, der unsere Ziele weitestgehend berücksichtigt.

Wir wollen dies zum Anlass nehmen, um zu veröffentlichen, wie viele Unterschriften wir bisher gesammelt haben, um der Bürgerschaft zu verdeutlichen, wie viele Rostockerinnen und Rostocker sich bessere Radinfrastruktur wünschen.

Kommt alle um 15:30 Uhr zum Neuen Markt und bringt eure Fahrräder mit!

Ergebnisse des Workshops zur Langen Straße

Am Sonntag, den 08.09.2019 haben wir uns einen Tag Zeit genommen, um eine fahrradfreundliche Variante der Langen Straße zu entwickeln. Herausgekommen sind am Ende 2 Möglichkeiten, die mit unseren Forderungen und den darin enthaltenen Konzepten vertretbar und realistisch in der Umsetzbarkeit sind.

Problem-Ziel-Aufgabe

1. Problem:
Das Problem ist die Gefährdung der Radfahrer*innen durch ausparkende und überholende Autos, die zu wenig Abstand halten. Die Verkehrsführung ist unklar für alle. Demzufolge weichen Radfahrer*innen auf Gehwege aus, nutzen die Sperrflächen oder fahren mittig auf der Fahrbahn; dies führt zu Konflikten mit Fußgänger*innen und Pkw-Fahrer*innen.

2. Unser Ziel:
… ist eine intuitiv nutzbare Infrastruktur, die für alle Verkehrsteilnehmenden zu jeder Jahreszeit sicher ist und eine hohe Aufenthaltsqualität bietet.

3. Aufgabe:
Darum haben wir uns der Aufgabe gestellt, tragfähige und realisierbare Lösungsvorschläge zu entwickeln, die Kriterien für alle Nutzer*innen beinhaltet.

Das sind die 2 Varianten, die nach einer Kreativphase und anschließenden kritischen Nachfragen und Weiterentwicklungen entstanden sind.

Konzept 1: Variante Radweg:

Beschreibung:
Es gibt sowohl auf der Nord- als auch auf der Südseite 3 Spuren auf der Fahrbahn.
Ein Radweg, ein Fahrstreifen und ein Parkstreifen.
Der Radweg wird verbreitert und zur Sicherung für Falschparker*innen durch Poller oder einen Bordstein zum Fahrstreifen hin abgesichert. Ein Parkstreifen zur Straßenbahnseite wird eingerichtet und kompensieren einen Großteil der wegfallenden Senkrechtparkbuchten, die bisher bestehen. Diese Buchten können z.B. durch Radabstellanlagen oder Aufenthaltsmöglichkeiten weitergenutzt werden.

Vorteile:

  • Trennung der Verkehrsarten durch Poller / Bordstein und Wegfall der Gefahr für Radfahrende von querenden Parker*innen
  • geringe Eingrifftiefe und damit Kosten
  • Platz für andere Nutzungen wird frei

Konzept 2: Variante Fahrradstraße:

Beschreibung:
Die südseitige Fahrbahn der Langen Straße wird für den Kfz-Verkehr gesperrt und zu einer Fahrradstraße, die beidseitig befahrbar ist. Dadurch reichen Zebrastreifen statt Ampeln an den Fußquerungen. Der Kfz-Verkehr findet ausschließlich auf der nordseitigen Fahrbahn beidseitig statt. Ein Teil der wegfallenden Parkplätze kann eventuell durch den Wegfall der Quader zur Tramseite kompensiert werden.
Außerdem wird ein weiterer Durchbruch der Tramlinie auf Höhe Jacobi-Kirche nötig, damit das Parkhaus auf dieser Seite noch erreichbar ist.

Vorteile:

  • Trennung der Verkehrsarten durch Fahrradstraße, die durch Kfz nicht befahrbar ist
  • Radfahrende atmen weniger Abgase ein und ein Überholen ist sicher möglich
  • Platz für andere Nutzungen wird frei

Beim Klima-Aktions-Tag haben wir beide Varianten den Besucher*innen vorgestellt und sie gebeten, für ihren Favoriten abzustimmen. Dabei fand das zweite Konzept (Fahrradstraße) große Zustimmung und wurde von 300 gegenüber 111 (Radweg) favorisiert.
Das ist unserer Meinung nach ein klares Zeichen der Bevölkerung, dass eine Separierung der Verkehrsarten dringend nötig ist, um so die Lange Straße in Zukunft wieder sicher befahren zu können.

Außerdem:

Was uns während des Workshops nochmal deutlich aufgefallen ist und in den bisherigen Diskussionen weniger Beachtung fand: Der Zugang mit Fahrrad vom Patriotischen Weg kommend ist legal (ohne abzusteigen) nicht möglich. Bei allen Umsetzbarkeiten muss der Zugang mitbeachtet und umgesetzt werden, damit die Lange Straße gut erreichbar wird.

08.09.19 Workshop: Lange Straße fahrradfreundlich!

Kann die Lange Straße auch fahrradfreundlich funktionieren?
Diese Frage stellen wir uns schon eine ganze Zeit.

Nach Abschaffung des Radfahrstreifens und gemeinsamer Führung im Mischverkehr herrscht immer noch Chaos in der Langen Straße. Entweder man ist mutig, fährt auf der Fahrbahn und lässt sich regelmäßig anhupen und auf die nicht mehr vorhandene Radfahrspur verweisen oder fährt regelwidrig auf den Sperrflächen und trägt im Zweifel Mitschuld, wenn es zu einer Kollision mit einem ausparkenden Kfz kommt.

Fahrradstraße, Kfz-Verkehr nur bis zu Parkhäusern oder einfach ein Viadukt über der Straße? Es gibt viele Möglichkeiten.

Wir nehmen uns am 08. Zeit und tragen die verschiedenen Faktoren und Bedarfe zusammen, die in der Langen Straße zutage kommen.

Wenn ihr Ideen habt und euch beteiligen wollt, seid ihr herzlich eingeladen, am Workshop teilzunehmen.
Der Workshop ist kostenlos und es wird eine Mittagsverpflegung geben. Bedingung ist, dass ihr die ganze Zeit von 10:00 bis 18:00 anwesend sein könnt. Konkretes Ziel ist es, eine fahrradfreundliche Version der Langen Straße zu entwickeln.

Verbindliche Anmeldungen mit Namen und Telefonnummer schickt ihr bitte an info@radentscheid-rostock.de
Die Anzahl der Teilnehmenden ist begrenzt.

Critical Mass Rostock

Bock auf Kino? Wir veranstalten zusammen mit der Critical Mass Rostock am 30.08. ein Fahrradkino🚴‍♂️📽 im Circus Fantasia 🎪 Deshalb geht es diesen Monat etwas früher los mit der CM. Start ist 18:00 Uhr am Doberaner Platz. Das Kino startet dann gegen 20:00 Uhr. der Eintritt ist kostenlos, dank der Unterstützung der Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung. Wir finden: So ein Parkplatz im Stadthafen kann auch anders genutzt werden 😎

07.03.2019: Bilder von der Mahnwache für den schwerverletzten Radfahrer

Heute Abend haben wir in Lütten Klein eine Mahnwache für den schwerverletzten Radfahrer abgehalten. Der Mann wurde gestern Mittag von einem LKW-Fahrer gerammt und bewusstlos ins Krankenhaus gebracht. Wir wünschen dem Radfahrer eine schnelle und vollkommende Genesung!

Mit der Aktion an der Unfallstelle wollen wir nicht nur unsere Anteilnahme bekunden, sondern fordern auch eine sichere Radinfrastruktur in Rostock!

23.02.2019: Beweg‘ Deine Stadt! Verkehrswende-Training

Was geht in Rostock? Was können lokale Initiativen und NGOs erreichen? Und wie können sie ihr knappes Budget und ehrenamtliche Zeitkontingente maximal wirksam für diese Ziele einsetzen? Ziel des Trainings ist, den Teilnehmenden zu vermitteln, wie sie im Bereich Radverkehrspolitik programmatisch, politisch und medial Einfluss nehmen können. Sie lernen Ziele zu formulieren, eine starke Sprache für die politische Auseinandersetzung zu entwickeln und anzuwenden und wirksame Fahrradaktionen zu planen.

Über Heinrich Strößenreuther:
https://www.clevere-staedte.de/%C3%BCber-uns/%C3%BCber-mich

Anmeldung bitte bis 18. Februar an:
Heinrich-Böll-Stiftung MV * 0381/49 22 184 * post@boell-mv.de

Bilder zur Human Protected Bike Lane #1 in der Grubenstraße

Danke an alle Rostocker*innen die heute mit uns Rostocks ersten geschützten Radweg erschaffen haben. Wir brauchen aber mehr und dauerhaft sichere Radwege – damit wir jeden Tag mit Freude durch die Stadt fahren können. Dafür wollen wir uns mit dir auch in Zukunft einsetzten. Situationen wie in der Grubenstraße können und wollen wir nicht länger hinnehmen. Unterstützte uns in dem du bei unseren Aktionen mitmachst und oder sie mit uns gemeinsam planst.