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Online-Petition: Lange Straße – fahrradfreundlich!

Radfahren in Rostock muss entspannt und sicher für alle Menschen möglich sein. Dies ist der Kern des Bürgerbegehrens “Radentscheid Rostock”.

Um sofort und sehr konkret eine erste Konfliktzone in der Innenstadt zu verbessern, wenden wir uns mit dieser zusätzlichen Petition als Radentscheid Rostock zusammen mit Greenpeace Rostock und dem Verkehrsclub Deutschland – Ortsgruppe Rostock an den Senator für Infrastruktur, Umwelt und Bau Holger Matthäus: Setzen Sie sich dafür ein, dass ein Zweirichtungsradweg in der Langen Str. ein vom Autoverkehr getrenntes sicheres Radfahren möglich macht!

Warum eine Umgestaltung der Langen Straße notwendig ist:

Vor ca. 2 Jahren wurde der Radfahrstreifen in der Langen Straße der Hanse- und Universitätsstadt Rostock aufgehoben. Begründet wurde die Aufhebung mit Unfällen und Konflikten, so etwa, wenn parkende Kfz in schräg angeordneten Parkbuchten beim Ein- und Ausparken den Radfahrstreifen kreuzten. Seit dem werden Radfahrende und Kfz im Mischverkehr geführt, was die Gefahr für Radfahrende aber nicht mindert.

Die Fahrbahnbreite reicht nicht aus, um Radfahrende mit mindestens 1,5 m Abstand zu überholen: Es kommt zu Bedrängungen, Hupen, brenzligen Überholmanövern und sogar Unfällen mit Personenschaden. Das führt dazu, dass sich viele Radfahrende nicht trauen, die Fahrbahn zu nutzen, sondern regelwidrig auf der gesperrten Radfahrspur fahren, was ihnen im Falle eines Unfalles mit einem parkenden Kfz eine Mitschuld gibt. Andere weichen auf den Gehweg aus, was zu Konflikten mit Fußgänger*innen führt.

Der Radentscheid Rostock und Greenpeace Rostock haben deshalb in der Vergangenheit durch verschiedene Aktionen auf die Missstände aufmerksam gemacht. Mehrfach wurde mit Poolnudeln [1] wurde der Mindestüberholabstand veranschaulicht, woraus für Autos ein Überholverbot folgt: Es ist schlichtweg zu wenig Platz zum regelkonformen Überholen. Auch wenn daraufhin von der Stadt grüne Verkehrszeichen, mit dem Hinweis Radfahrende mit 1,50m Abstand zu überholen, aufgestellt wurden, bleibt der Irrtum, dass man überhaupt überholen darf. Auf entsprechende Kritik hin wurden diese Schilder somit wieder entfernt.

Des Weiteren wurde vom Radentscheid Rostock ein öffentlicher Workshop veranstaltet, eine fahrradfreundliche Version der Langen Straße zu entwickeln.

Die Ergebnisse daraus wurden beim Klimaaktionstag in der Langen Straße im September 2019 vorgestellt. [2]

Bei der Auswahl aus 2 vorgestellten Varianten haben sich ca. 1000 Personen offline und online via Social Media geäußert, welche Variante sie bevorzugen würden. Die Mehrheit stimmte für einen Zweirichtungsradweg auf der Fahrbahn zur Innenstadt hin, sodass Radverkehr und Autoverkehr zukünftig voneinander getrennt sind.

Außerdem waren Vertreter:innen des Radentscheids im Dezember 2019 im Ortsbeirat Stadtmitte zu Gast, um die Ergebnisse vorzustellen. Auch hier gab es überwiegend positive Resonanz.

Seitdem gibt es jedoch von Seiten der Stadt Rostock keine Entwicklung, um die Situation vor Ort zu entschärfen.

Und dies obwohl eine Neuaufteilung des öffentlichen Raums dringend notwendig ist: Immer mehr Menschen fahren mit dem Rad und müssen die Möglichkeit haben, egal ob alt oder jung, sicher durch die Innenstadt fahren zu können.

Unterschreiben Sie für ein bequemes und sicheres Radfahren durch die Stadtmitte, parallel zur Einkaufstraße „Kröpeliner Straße“. Unterschreiben Sie für Lebensqualität auf den Straßen – mehr Platz und weniger Abgase beim Radeln! Schaffen wir gemeinsam eine gerechte Infrastruktur in unseren Städten!

[1] radentscheid-rostock.de/2018/11/19/poolnudel-aktion-in-der-lange-strasse-rostock/

[2] radentscheid-rostock.de/2019/10/27/lange-strasse/

Begründung

Die südseitige Fahrbahn der Langen Straße wird für den Kfz-Verkehr gesperrt und zu einer Fahrradstraße, die beidseitig befahrbar ist. Dadurch reichen Zebrastreifen statt Ampeln an den Fußquerungen. Der Kfz-Verkehr findet ausschließlich auf der nordseitigen Fahrbahn beidseitig statt.

Ein Teil der wegfallenden Parkplätze kann eventuell durch den Wegfall der Quader zur Tramseite kompensiert werden.

Außerdem wird ein weiterer Durchbruch der Tramlinie auf Höhe Jacobi-Kirche nötig, damit das Parkhaus auf dieser Seite noch erreichbar ist.

Vorteile:

  • Trennung der Verkehrsarten durch Fahrradstraße, die durch Kfz nicht befahrbar ist
  • Radfahrende atmen weniger Abgase ein und ein Überholen ist sicher möglich
  • Platz für andere Nutzungen wird frei

Die Petition kann direkt hier unterschrieben werden:



Ergebnisse des Workshops zur Langen Straße

Am Sonntag, den 08.09.2019 haben wir uns einen Tag Zeit genommen, um eine fahrradfreundliche Variante der Langen Straße zu entwickeln. Herausgekommen sind am Ende 2 Möglichkeiten, die mit unseren Forderungen und den darin enthaltenen Konzepten vertretbar und realistisch in der Umsetzbarkeit sind.

Problem-Ziel-Aufgabe

1. Problem:
Das Problem ist die Gefährdung der Radfahrer*innen durch ausparkende und überholende Autos, die zu wenig Abstand halten. Die Verkehrsführung ist unklar für alle. Demzufolge weichen Radfahrer*innen auf Gehwege aus, nutzen die Sperrflächen oder fahren mittig auf der Fahrbahn; dies führt zu Konflikten mit Fußgänger*innen und Pkw-Fahrer*innen.

2. Unser Ziel:
… ist eine intuitiv nutzbare Infrastruktur, die für alle Verkehrsteilnehmenden zu jeder Jahreszeit sicher ist und eine hohe Aufenthaltsqualität bietet.

3. Aufgabe:
Darum haben wir uns der Aufgabe gestellt, tragfähige und realisierbare Lösungsvorschläge zu entwickeln, die Kriterien für alle Nutzer*innen beinhaltet.

Das sind die 2 Varianten, die nach einer Kreativphase und anschließenden kritischen Nachfragen und Weiterentwicklungen entstanden sind.

Konzept 1: Variante Radweg:

Beschreibung:
Es gibt sowohl auf der Nord- als auch auf der Südseite 3 Spuren auf der Fahrbahn.
Ein Radweg, ein Fahrstreifen und ein Parkstreifen.
Der Radweg wird verbreitert und zur Sicherung für Falschparker*innen durch Poller oder einen Bordstein zum Fahrstreifen hin abgesichert. Ein Parkstreifen zur Straßenbahnseite wird eingerichtet und kompensieren einen Großteil der wegfallenden Senkrechtparkbuchten, die bisher bestehen. Diese Buchten können z.B. durch Radabstellanlagen oder Aufenthaltsmöglichkeiten weitergenutzt werden.

Vorteile:

  • Trennung der Verkehrsarten durch Poller / Bordstein und Wegfall der Gefahr für Radfahrende von querenden Parker*innen
  • geringe Eingrifftiefe und damit Kosten
  • Platz für andere Nutzungen wird frei

Konzept 2: Variante Fahrradstraße:

Beschreibung:
Die südseitige Fahrbahn der Langen Straße wird für den Kfz-Verkehr gesperrt und zu einer Fahrradstraße, die beidseitig befahrbar ist. Dadurch reichen Zebrastreifen statt Ampeln an den Fußquerungen. Der Kfz-Verkehr findet ausschließlich auf der nordseitigen Fahrbahn beidseitig statt. Ein Teil der wegfallenden Parkplätze kann eventuell durch den Wegfall der Quader zur Tramseite kompensiert werden.
Außerdem wird ein weiterer Durchbruch der Tramlinie auf Höhe Jacobi-Kirche nötig, damit das Parkhaus auf dieser Seite noch erreichbar ist.

Vorteile:

  • Trennung der Verkehrsarten durch Fahrradstraße, die durch Kfz nicht befahrbar ist
  • Radfahrende atmen weniger Abgase ein und ein Überholen ist sicher möglich
  • Platz für andere Nutzungen wird frei

Beim Klima-Aktions-Tag haben wir beide Varianten den Besucher*innen vorgestellt und sie gebeten, für ihren Favoriten abzustimmen. Dabei fand das zweite Konzept (Fahrradstraße) große Zustimmung und wurde von 300 gegenüber 111 (Radweg) favorisiert.
Das ist unserer Meinung nach ein klares Zeichen der Bevölkerung, dass eine Separierung der Verkehrsarten dringend nötig ist, um so die Lange Straße in Zukunft wieder sicher befahren zu können.

Außerdem:

Was uns während des Workshops nochmal deutlich aufgefallen ist und in den bisherigen Diskussionen weniger Beachtung fand: Der Zugang mit Fahrrad vom Patriotischen Weg kommend ist legal (ohne abzusteigen) nicht möglich. Bei allen Umsetzbarkeiten muss der Zugang mitbeachtet und umgesetzt werden, damit die Lange Straße gut erreichbar wird.

08.09.19 Workshop: Lange Straße fahrradfreundlich!

Kann die Lange Straße auch fahrradfreundlich funktionieren?
Diese Frage stellen wir uns schon eine ganze Zeit.

Nach Abschaffung des Radfahrstreifens und gemeinsamer Führung im Mischverkehr herrscht immer noch Chaos in der Langen Straße. Entweder man ist mutig, fährt auf der Fahrbahn und lässt sich regelmäßig anhupen und auf die nicht mehr vorhandene Radfahrspur verweisen oder fährt regelwidrig auf den Sperrflächen und trägt im Zweifel Mitschuld, wenn es zu einer Kollision mit einem ausparkenden Kfz kommt.

Fahrradstraße, Kfz-Verkehr nur bis zu Parkhäusern oder einfach ein Viadukt über der Straße? Es gibt viele Möglichkeiten.

Wir nehmen uns am 08. Zeit und tragen die verschiedenen Faktoren und Bedarfe zusammen, die in der Langen Straße zutage kommen.

Wenn ihr Ideen habt und euch beteiligen wollt, seid ihr herzlich eingeladen, am Workshop teilzunehmen.
Der Workshop ist kostenlos und es wird eine Mittagsverpflegung geben. Bedingung ist, dass ihr die ganze Zeit von 10:00 bis 18:00 anwesend sein könnt. Konkretes Ziel ist es, eine fahrradfreundliche Version der Langen Straße zu entwickeln.

Verbindliche Anmeldungen mit Namen und Telefonnummer schickt ihr bitte an info@radentscheid-rostock.de
Die Anzahl der Teilnehmenden ist begrenzt.

Poolnudel-Aktion in der Lange Straße Rostock

Am vergangenen Samstag befuhren wir die Lange Straße mit Poolnudeln, die am Lenker / Gepäckträger befestigt waren. Diese sollten die 1,5 m Mindestsicherheitabstand beim Überholen von Radfahrenden symbolisieren. Dass dies in der Lange Straße nicht möglich ist, ist auf den Bildern gut zu sehen.

Vielen Dank an alle Beteiligten, die mit uns mitgefahren sind und an A-JA Resort Warnemünde und Hotel NEPTUN für das zur Verfügungstellen der Poolnudeln.